War früher wirklich alles besser? Im Bereich des klassischen Marketings ist das schwer zu sagen. Das Internet als Massenmedium hat definitiv einen extremen Wandel ausgelöst und es stellt sich die Frage nach dem Warum.
Wer hätte 1995 mit einer derartigen Entwicklung des Internets gerechnet? Spätestens mit der Einführung des mobilen Internets auf Smartphones und Tablets wurden Marketing Maßnahmen überdacht und verändert. Aber man darf nicht außer Acht lassen, dass man auch heute noch mit TV-Kampagnen die größte Reichweite erzielt. Digitale Kanäle sind zwar auf dem Vormarsch, aber das klassische Fernsehen hält sich tapfer.
Das Anpassungsproblem vom klassischen zum Online-Marketing liegt weniger an den verfügbaren Instrumenten, sondern eher an den Marketing-Experten, die lange nicht verstanden haben, wie einfach und effektiv sich ein bahnbrechendes Medium wie das Internet einsetzen lässt.
Bestes Beispiel ist die Musikindustrie. Um zu demonstrieren, wie einfach es ist, Alben oder auch einzelne Lieder im Internet zu verkaufen, brauchte es ein Unternehmen namens "Apple". Das Marketing hat die Verbraucher sofort begeistert und wurde zum wahren Selbstläufer. iTunes & Co. stehen also allgemein für Dinge, die Kunden begeistern und somit - übertragen auf die aktuelle Situation - für optimale Inhalte im Content Marketing. Content Marketing ist nicht nur ein neues Buzzword im Online-Bereich, sondern ist vielmehr ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt, von dem alles ausgeht.
Es ist noch nicht in allen Köpfen angekommen, aber Google hat das klassische Marketing enorm verändert. Nicht nur mit der Möglichkeit, Informationen im Web immer und überall zur Verfügung zu stellen, sondern auch mit der Suchmaschinenoptimierung (SEO) mussten sich viele PR-Spezialisten von klassischen Methoden verabschieden. SEO-Maßnahmen sorgen für eine bestmögliche Google-Performance und sind entscheidend dafür verantwortlich, dass Google zur qualitativ hochwertigsten Suchmaschine geworden ist.
Das Spiel ist gleich, aber die Regeln haben sich geändert
Das allgemeine Marketing-Ziel hat sich nicht geändert: die Zielgruppe soll zur richtigen Zeit am richtigen Ort erreicht werden. Während große Brauereien ihre Biersorten in einem klassischen TV-Sport - bewusst während eines Fußballspiels - bewerben, so können kleinere Unternehmen mit Hilfe von SEO, Social Media und/ oder Content Marketing schneller und vor allem günstiger Marketing betreiben, um auf sich aufmerksam zu machen.
Manche Unternehmen erreichen ihre Kunden immer noch mit Anzeigen in Zeitschriften, aber es bieten sich in diesem Bereich mittlerweile auch soziale Netzwerke wie Google, Twitter oder Facebook an.
Content Marketing steht für qualitativ hochwertige Inhalte, die reichweitenstark verbreitet werden sollen. Das funktioniert beispielsweise bei Magazinen wie "Der Spiegel", aber auch im Internet. Hier gelten die gleichen Regeln, aber das Internet bietet einen kleinen Vorteil, der gar nicht direkt mit Marketing zusammenhängt: das Prinzip der Flexibilität.
Das klassische Marketing wird nicht verschwinden. Es wird sich anpassen und verändern. Manche Teile werden in anderen Disziplinen weiterverwendet, andere Maßnahmen werden nur noch reduziert eingesetzt oder im Hinblick auf soziale Medien komplett eingestellt. PR-Manager müssen also flexibel sein und sich den neuen Möglichkeiten anpassen, sonst droht der Stillstand.
Wer das Wissen aus dem klassischen Marketing mit dem Fortschritt des digitalen Marketings verbindet, dem stehen - wie in einem Baukastensystem - einzelne Instrumente zur Verfügung, die auf lange Sicht Erfolg garantieren. In diesem kompletten Marketing stirbt nichts wirklich aus, sondern baut eher aufeinander auf.
Modernes Marketing ist vielschichtiger geworden und wird in Zukunft definitiv schneller, komplexer und dynamischer. Während man früher auf feste, klassische Kanäle zurückgreifen konnte, bedarf es heute sinnvoller Strategien, um individuell herauszufinden, wo, wann und mit welchen Mitteln die jeweilige Zielgruppe erreicht werden kann.
Egal, wohin die Entwicklung noch gehen wird, eines wird immer entscheidend sein: die Reichweite! Und dabei spielen SEO, Social Media und Content Marketing eine wichtige und große Rolle.